Über diese Seite

Ich war nahezu vierzig Jahre Spanischlehrer – und ich war dies bis zu meiner Pensionierung 2012 sehr gerne. Zu Spanisch als sogenanntes Doppelwahlfach im Studium der Wirtschaftspädogogik in Mannheim bin ich durch, sagen wir, seltsame Umstände gekommen. Nach dem Vordiplom wusste ich nicht, was belegen. Ein Kommilitone war begeistert von Spanisch, weil er an einem altsprachlichen Gymnasium das Große Latinum erworben hatte. Er hat mich überzeugt, Spanisch zu wählen, da ich an der Wirtschaftsoberschule in Karlsruhe mit BWL und VWL Abitur gemacht hatte, war ich für Spanisch offen, weil ich nicht wusste, was auf mich zukam. Die nächsten fünf Semester hat mich meine Frau fast nur noch mit einem Wörterbuch oder einer Grammatik in der Hand gesehen. Meine Spanischkenntnisse haben zum Beginn des Studiums aus „Adiós“, „hasta la vista“ und „olé“ bestanden. Die Wahl dieses Faches hat mich ein Semester gekostet. Habe ich es bereut? Ganz sicher nicht! Die spanischsprachige Welt und diese wunderschöne Sprache hat mein Leben geprägt. Ich hoffe sehr, ich konnte ein wenig von meiner Begeisterung für Spanien und Lateinamerika meinen Schülern weitergeben.

Sicherlich war ich kein begnadeter Lehrer, aber ich mochte meine Schüler, auch die, die mich nicht so mochten, ich habe mein Fach, die spanischsprachige Welt und den Unterricht bis zuletzt gemocht und ich war stets neugierig auf alternative Methoden, Fremdsprachen zu unterrichten. Leider kann man sich trotz allem guten Willen nicht dem Mainstream-Unterricht entziehen, der sich an der Grammatik ausrichtet. Das ist schade, aber die meisten Schüler und fast alle Kollegen fordern genau das.

En Galicia - dos poetasHeute weiß ich, jeder sollte mit der Methode Fremdsprachen lernen, die ihm liegt. Diese Erkenntnis legt die Suggestopädie nahe. Wir können das kindliche Lernen imitieren, aus ihm lernen, aber wir sind weiter als das Kleinkind, wir haben eine Muttersprache, auf der wir aufbauen können. Und das ist mein Fazit: Lerne die Sprache, so wie es dir am meisten bringt. Nutze die Lerntechniken des Kleinkinds (imitieren, hören, handeln) ebenso wie die Techniken des Erwachsenen (Grammatik, Parallelen zur Muttersprache finden usw.). Diese zwei Grundsätze werden dir hier öfter begegnen. Und solltest du eine Anregung für mich haben, ich würde mich freuen, von dir zu hören.

Noch etwas zum Banalen. Ich betreibe diese Seite, sagen wir als Hobby. Ich mache keine bezahlte Werbung und ich werde auch nicht versuchen, Geld einzutreiben. Als Lehrer, wenn man seinen Beruf liebt, hat man die Leidenschaft, das was man weiß, glaubt oder wovon man überzeugt ist, weiterzugeben. Bitte verstehe diese Seite in diesem Sinn.

Anmerkung:

Gendern liegt mir nicht. Die Genitalien einer Person, ob Lehrer, Schüler, Kollege, Bundeskanzler sind mir in aller Regel gleichgültig. Wir sind uns alle bewusst, dass unsere europäischen Sprachen sehr starke patriarchalische Strukturen aufweisen. Wo wir diese verändern können, sollten wir es tun. Wo dies zu einer Verballhornung der Sprache führt, sollten wir es sein lassen.

Wenn die eine oder andere Frau durch die maskulin geprägten Begriffe auf meiner Seite sich gestört fühlen sollte, so tut mir dies Leid. Ich kann es sehr gut verstehen, da mir exakt das Gleiche bei gegenderten Texten passiert. Selbstverständlich gibt es männliche wie weibliche Schüler, Lehrer, Kollegen usw. Das erwähnen zu müssen, ist meines Erachtens an sich schon eine Schande. Wer sich für meine Einstellung zum Gendern interessiert, der lese diesen Artikel im Tagesspiegel. Besser als die Journalistin, kann ich es nicht ausdrücken: Deutschland ist besessen von Genitalien – Gendern macht die Diskriminierung nur noch schlimmer (Tagesspiegel)